Am Morgen treffen Sie Ihren Bergführer, der Sie in den nächsten Tagen auf diesem Wanderweg begleitet. Sie beginnen die heutige Etappe im Kurpark in Krynica-Zdrój. Es geht los! Nur 7 Kilometer liegen vor Ihnen, aber es sind bis zu 730 Meter Höhenunterschied zu überwinden.

Die Nacht verbringen Sie in einer Bergherberge in Jaworzyna Krynicka (1050 m über dem Meeresspiegel), von wo aus Sie einen herrlichen Blick auf die Niederen Beskiden (poln. Beskid Niski), die Sandezer Beskiden (poln. Beskid Sądecki) und die slowakische Tatra haben.

In den ersten Tagen führt unser Wanderweg durch die Sandezer Beskiden. Hier erwarten Sie wunderschöne Landschaften, teilweise bewaldete Böschungen, charmante Holzkirchen und eine gut ausgebaute touristische Infrastruktur. Die Region zeichnet sich durch eine reiche ethnische Vielfalt und originelle Volkskultur aus. Sie übernachten in der Bergherberge Hala Łabowska (1061 m über dem Meeresspiegel), dessen Name von dem nahe gelegenen Lemken-Dorf Łabowa stammt. Die einstigen Bewohner weideten Schafe in den Bergen. Die Lemken sind eine ethnische Minderheit, die nach dem Zweiten Weltkrieg aus diesen Gebieten vertrieben wurde. Andy Warhols Eltern waren Lemken, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts in die USA auswanderten.

An diesem Tag führt uns der Bergpfad zu den Burgruinen in Rytro. Dieses mittelalterliche Bauwerk befindet sich auf einem hohen Hügel am rechten Ufer des Flusses Poprad. Nach lokalen Legenden wurde es 1657 während einer Invasion der Siebenbürgischen Armee zerstört. Die Ruinen sind bis heute erhalten geblieben und sind eine lokale Attraktion. Einer weiteren Legende zufolge soll, im Keller des Schlosses ein Schatz versteckt werden, der noch darauf wartet, entdeckt zu werden.

Vor Ihnen liegt der anspruchsvollste Abschnitt der Wanderung. 17 Kilometer und über 1.100 Meter Höhenunterschied. Ihr Fleiß wird mit einer spektakulären Aussicht über die Gipfel Przehyba (1175 m über dem Meeresspiegel) und Czeremcha (1124 m über dem Meeresspiegel) belohnt. Das heutige Etappenziel ist die Hirtenhütte Bereśnik (843 m über dem Meeresspiegel), die 1937 von einem alten Hochlandhaus ausgebaut wurde. Dort verbringen Sie die Nacht.

Es ist an der Zeit, die Sandezer Beskiden zu verlassen und die Pieninen zu entdecken. Das Gebirge ist eine kleine Bergkette aus Kalksteinfelsen an der polnisch-slowakischen Grenze. Es zeichnet sich besonders durch eine große topografische Vielfalt aus. In unmittelbarer Nähe von steilen, hoch aufragenden Gipfeln und tief eingeschnittenen Schluchten, gibt es sanfte Hügel mit fein markierten Pässen. Sie haben heute noch 16 Kilometer Fußmarsch vor sich. Am Abend ruhen Sie sich in der Bergherberge Trzy Korony, 470 Meter über dem Meeresspiegel, aus.

Unsere Route umfasst heute den Nationalpark Pieninen (poln. Pieniński Park Narodowy) und den spektakulären Gipfel Drei Kronen (poln. Trzy Korony), 982 m über dem Meeresspiegel, auf dessen Spitze sich ein Aussichtspunkt befindet. Sie werden außerdem Gipfel Sokolica (747 m über dem Meeresspiegel) erreichen, der als schönste Bergspitze im Pieniny-Gebirge gilt. Der Berg besteht aus hartem Kalkstein und seine nahezu senkrechten Wände fallen steil in das Tal des Dunajec-Flusses. Es ist ein großartiger Aussichtspunkt auf die Schlucht, die Kleinen Pieninen (poln. Małe Pieniny) und die Tatra. Unterwegs besuchen Sie auch die Ruinen der Pieninen-Burg.

Am letzten Tag der Trekkingtour können Sie Ihr Gepäck im Bus verstauen und gemütlich in Richtung Erosionsrinne Homole wandern. Es ist eine der größten Touristenattraktionen des Pieniny-Gebirges, abgesehen vom Rafting auf dem Dunajec. Das gesamte Gebiet ist mit Mischwäldern bedeckt, zudem können Sie vom Weg aus die Wiesen über der Schlucht sehen. Die meisten Felsen, an denen Sie vorbeikommen, haben Namen. In der Vergangenheit spielten sie eine große Rolle. Darin verbergen sich Bergbauschächte, Spuren von Goldschürfer oder Kalkofen-Überreste. Auf dem Rückweg nach Krakau sehen Sie den riesigen Damm am Czorsztyn-See und die Burg in Niedzica.

Dies ist auch schon das Ende unserer gemeinsamen Bergtour. Nach dem Frühstück und dem Auschecken bleibt Ihnen etwas Zeit, selbständig durch die wunderschöne Krakauer Altstadt zu schlendern, die auf der UNESCO-Weltkulturerbeliste steht, oder sich das ehemalige jüdische Viertel Kazimierz anzusehen. Nach dem Spaziergang setzen Sie Ihre Heimreise fort. Die Trekkingtour bleibt für immer ein unvergessliches Erlebnis.