Programm
Die folgende Reiseroute ist lediglich ein Beispiel, den wir frei modifizieren und an die individuellen Interessen und Bedürfnisse der Reiseteilnehmer anpassen können. Das Programm wird unter Aufsicht eines erfahrenen Reiseleiters durchgeführt.
Tag 1
Schalom auf der Szeroka Straße
Sie beginnen Ihre Reise in Krakau (poln. Kraków), das von Anfang an untrennbar mit der jüdischen Tradition verbunden war. In seiner unmittelbaren Nähe wurde Kazimierz gegründet, das bereits seit dem 16. Jahrhundert als „jüdische Stadt“ bezeichnet wurde. Während der Tour sehen Sie zwei der ältesten Synagogen der Stadt: die Alte Synagoge und die Remuh-Synagoge.
In Ihrer Freizeit schlendern Sie gemütlich durch die gepflasterten, stimmungsvollen Straßen des Kunstviertels, in dem jedes Jahr das Jüdische Kulturfestival (poln. Festiwal Kultury Żydowskiej) organisiert wird – eine Veranstaltung von internationalem Ruf, die Tausende von Teilnehmern aus Polen und dem Ausland anzieht.
Tag 2
Geschichte des Krakauer Ghettos
Heute machen wir eine Führung durch das ehemalige Krakauer Ghetto, das auf der anderen Seite der Weichsel (poln. Wisła) im Stadtteil Podgórze angelegt wurde. Sie beginnen Ihren Spaziergang mit einem Besuch der Adler-Apotheke (poln. Apteka pod Orłem), in der eine Ausstellung über die Vernichtung der Juden in Krakau in den Jahren 1939-1945 gezeigt wird. Daraufhin gehen Sie in die ehemalige Fabrik von Oskar Schindler, deren Geschichte im weltbekannten Film „Schindlers Liste“ vorgestellt wurde.
Sie besuchen außerdem das ehemalige deutsche Konzentrationslager im Stadtviertel Płaszów – eines der drei Konzentrationslager, das von den Behörden des Dritten Reiches im Generalgouvernement eingerichtet wurden.
Diesen Tag lassen Sie mit einem Abendessen in einem typisch jüdischen Restaurant und einem Live-Klezmer-Musik-Konzert ausklingen.
Tag 3
Auschwitz-Birkenau
Am frühen Morgen fahren Sie nach Oświęcim, wo sich das ehemalige nationalsozialistische deutsche Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau befindet, ein Symbol für Terror und Völkermord. Es ist eine der wichtigsten kollektiven Gedenkstätten in Polen, ein stiller Zeuge menschlichen Leidens und Grausamkeit.
Nach diesem Besuch fahren Sie in Richtung Lodsch (poln. Łódź), einer Stadt mit starken jüdischen Wurzeln. Sie spazieren durch die Altstadt und ihrer berühmten Piotrkowska-Straße – ehemaliges Ghetto, in dem sich die Reicher-Synagoge (die einzige erhaltene Vorkriegs-Synagoge der Stadt) und der jüdische Friedhof befinden. Schließlich bringen wir Sie in den Park der Überlebenden (poln. Park Ocalałych), wo eine Ausstellung über das Leben im Ghetto ausgerichtet wurde.
Tag 4
Zur Vernichtung bestimmt
Nach dem Frühstück fahren Sie nach Chełmno nad Nerem, wo sich das Museum des ehemaligen deutschen Vernichtungslagers Kulmhof am Ner befindet. Dies war der Ort des größten Völkermordes in Großpolen während des Zweiten Weltkriegs und das erste Vernichtungslager in den vom Dritten Reich besetzten polnischen Gebieten.
Die nächste Station ist Warschau (poln. Warszawa), wo Sie gemeinsam mit dem Stadtführer durch das ehemalige Ghetto spazieren. Unterwegs sehen Sie die Nożyk-Synagoge und den jüdischen Friedhof sowie den berühmten Umschlagplatz, auf dem Juden vor der Deportation in das Vernichtungslager Treblinka versammelt wurden. Außerdem sehen Sie sich das Haus von Janusz Korczak und das Denkmal des Warschauer Aufstands an.
Tag 5
„Der Weg nach Osten”
Am heutigen Tag fahren Sie nach Treblinka, wo sich das größte Vernichtungslager des Generalgouvernement befand. 900.000 Menschen kamen dort ums Leben. Die Erinnerung an die Opfer wurde auf einem symbolischen Friedhof aus 17.000 Felsblöcken festgehalten.
Am Nachmittag bringen wir Sie nach Tykocin, einer der größten jüdischen Gemeinden in Polen vor dem Krieg. Das bekannteste Denkmal der Stadt ist die barocke Synagoge. Es ist derzeit der zweitgrößte und einer der ältesten jüdischen Tempel des Landes.
Bevor Sie nach Warschau zurückkehren, hören Sie ein Konzert jüdischer Lieder, das Sie in das Tykocin der Vorkriegszeit zurückversetzt.
Tag 6
1000 Jahre Geschichte der polnischen Juden
Nach dem Frühstück besuchen Sie das Museum der Geschichte der polnischen Juden (poln. Muzeum Historii Żydów Polskich POLIN), eines der modernsten Museen in Polen. Es präsentiert die tausendjährige Geschichte des jüdischen Volkes in Polen. Die Ausstellung besteht aus acht Galerien, die über die Kultur und das Erbe der polnischen Juden im Laufe der Geschichte berichten.
Anschließend bringen wir Sie nach Kazimierz Dolny an der Weichsel, das auf Jiddisch Kuzmir heißt. Vor dem Zweiten Weltkrieg machten Juden fast zwei Drittel der Einwohner dieser charmant gelegenen Stadt aus. Kazimierz Dolny beherbergt eine Vielzahl von Denkmälern und Stätten, die ihm dem den Status eines Geschichtsdenkmals einholten, überreicht vom Präsidenten der Republik Polen.
Tag 7
Lublin – „Jerusalem des polnischen Königreichs“
Nach dem Frühstück erwartet Sie die nächste Etappe der Reise. Sie fahren nach Majdanek, wo sich auf dem Gelände des ehemaligen Nazi-Konzentrations- und Vernichtungslagers, KL Lublin, seit 1944 ein Martyrium-Museum befindet. Die Errichtung des Lagers stand eng im Zusammenhang mit den Plänen der Germanisierung Osteuropas, nach denen es ein Zwangsarbeit-Ort sein sollte. Es war für Gefangene verschiedener Nationalitäten gedacht, wobei Juden die zahlreichste Gruppe bildeten.
Danach bringen wir Sie nach Lublin, wo Sie durch das ehemalige jüdische Viertel spazieren und einige Spezialitäten der regionalen Küche probieren.
Tag 8
Eine Welt die nicht länger existiert
Am letzten Tag der Reise können Sie die Gedenkammer der Lubliner Juden (poln. Izba Pamięci Żydów Lubelskich) besuchen, die sich in einer Vorkriegs-Synagoge befindet. Die Ausstellung zeigt eine Sammlung von Archivfotos, Büchern und Ritualgeräten der Lubliner Juden. Hier befindet sich ebenfalls eine Gedenktafel, die diesen Polen gewidmet ist, die den Juden während des Krieges geholfen haben.
Nach der Tour bringen wir Sie zum Flughafen oder Bahnhof in Krakau.